31.08.2023  |  News

Bauwerksintegrierte Photovoltaik - beeindruckende Leistung aller Beteiligten

In der Nähe des Leipziger Flughafens am Schkeuditzer Kreuz wurde nun ein Großprojekt der DHL, bestehend aus mehreren Gebäuden, fertiggestellt. Die Fassade des Parkhauses ist ein echter "Hingucker" geworden. Hier erfahren Sie mehr über das Projekt und seinen klimafreundlichen und zukunftsweisenden Ansatz.
das KONZEPT

Die Planungsphase 

Innovative BIPV-Fassadengestaltung von AVANCIS -
Einblicke in die Planung
Unser Designteam unter Leitung von Melicia Planchart hat mit dem DHL-Solarfassadenprojekt eine zukunftsweisende Initiative für bauwerksintegrierte Photovoltaik (BIPV) gestartet. Dieses ehrgeizige Projekt, bei dem die Fassade eines Parkhauses mit Solarzellen verkleidet wurde, zeigt, dass AVANCIS bei der Weiterentwicklung nachhaltiger architektonischer Praktiken ganz vorn dabei ist. Der Arbeitsablauf unseres Teams ist komplett digitalisiert. Maßgeschneiderte BIPV-Designtools vereinen parametrisches Design, Optimierungsalgorithmen und Energiesimulationen. So verbinden wir Ästhetik mit Energieoptimierung und ermöglichen Gebäudehüllen, die optisch bestechen und gleichzeitig den Energieertrag maximieren.

Rationalisierung der Form und Optimierung der Gestalt
Zu Beginn der Planung wurde die Form der Fassade verfeinert und optimiert, um die Ästhetik mit den technischen Anforderungen in Einklang zu bringen und sicherzustellen, dass die Solarmodule sich an die Form anpassen können. Dazu gehörte die Vereinfachung der Geometrie des ursprünglichen Konzeptes und die Umgestaltung des Designs, das es auf die Ausrichtung und den Winkel der Solarhaut abgestimmt ist. Die Proportionen und die Ausrichtung der Kurven wurden mithilfe von generativem Design und genetischen Algorithmen angepasst, um die Optik und die Nutzung der Solarenergie zu verbessern.

Optimierung von Unterkonstruktion und Modulgrößen
Ziel der Auslegung der Unterkonstruktion war es, die optimale Anzahl der für die Solarhaut erforderlichen unterschiedlichen Haltepunkte zu ermitteln und damit die Anzahl der benutzerdefinierten Elemente zu reduzieren und die der standardisierten zu maximieren. In ähnlicher Weise konzentrierte sich unser Team bei der Optimierung der Module auf Standardgrößen sowie eine minimale Anzahl an kleinen, passiven Modulen, um die Kosten und den Energieertrag zu optimieren und gleichzeitig den charakteristischen Fluss und die Bewegung der Fassade zu erhalten.

Simulation des Energieertrags
Mit umfassenden Simulationen wurden die Positionierung und die Neigung der SKALA-Module festgelegt, um eine effektive Ausnutzung der Sonnenenergie zu gewährleisten. Unser innovativer Ansatz setzt einen neuen Standard für nachhaltiges Fassadendesign, indem er fortschrittliche digitale Berechnungswerkzeuge, Energiesimulationen und ästhetische Prinzipien nahtlos integriert.

das projekt

Die Bauphase

Vertragsabschluss
Nach dem finalen Vertragsabschluss im April 2023 übernahm das PV Application Team der AVANCIS unter Leitung von Michael Körner die Koordinierung der Baustelle. Wie auch schon bei einigen erfolgreichen Projekten zuvor, wurde die Firma elektroBAU Dresden als Nachunternehmer für die anspruchsvollen Montageleistungen gebunden. Die Hauptaufgabe des PV Application Teams bestand darin, die Vorgaben der Planung umzusetzen, die Materiallieferungen zu koordinieren, die Schnittstellen mit anderen Gewerken abzustimmen, die Montagearbeiten zu überwachen, an den offiziellen Projektmeetings mit dem Bauherrn teilzunehmen sowie die Dokumentation für die Gesamtanlagen-Zertifizierung zu erstellen. Die Montage der Solarmodule begann am 12. Juni.

Dachflächenbelegung mit Silizium-Solarmodulen
Im ersten Abschnitt erfolgte die Belegung der Dachflächen der Gebäude NetOps mit 62 Jetion-Modulen sowie des Parkhauses mit 1.005 Jetion-Modulen. Hierbei handelt es sich um monokristalline Silizium-Module unserer Schwesterfirma Jetion, die ebenfalls Teil der großen CNBM-Familie ist. Das DHL-Parkhaus ist damit unser erstes hybrides Großprojekt, bei dem wir Fassaden- und Aufdach-Installationen an einem Gebäude vereinen.

Fassadengestaltung mit BIPV-Solarmodulen SKALA
Ende Juni begann die Modulmontage an der Westfassade des Parkhauses, gefolgt von der Südfassade. Den Abschluss bildete die Montage der Ostfassade, einschließlich der Verkleidung des Süd-Treppenhauses am Aerologic-Gebäude. Am 22. August konnte dann die komplette Modul-Montage abgeschlossen werden. Insgesamt wurden an den Fassaden 2.032 schwarze und grüne SKALA-Module montiert. Trotz eines bauseitig hervorgerufenen verspäteten Montagebeginns von mehr als acht Wochen konnten wir die ursprünglich im Vertrag vereinbarten Termine einhalten.

Projektabschuss
In den kommenden Wochen erfolgt nun die Verkabelung der Solarmodule sowie die Fertigstellung der Dachfläche des Gebäude Customs mit 240 Jetion-Modulen. Die Inbetriebnahme der kompletten Fassaden- und Dachanlage ist für Ende September geplant. Nach über fünf Monaten Bauzeit können wir einschätzen, dass das Zusammenspiel zwischen allen Beteiligten ausgezeichnet funktioniert hat und dadurch die Fertigstellung fristgerecht erfolgen konnte. Mit ruhigem Gewissen sehen wir daher dem offiziellen Eröffnungstermin des Campus am 4. September entgegen.

RÜCKBLICK und ausblick

Die Projektbegleitung

Von der Grundidee, über die Planungsphase bis hin zur Bauphase war unser Director of Sales & Marketing Augustin Rohr treibender Teil des Projektes. Zwischen Angebotsphase und Vertragsabschluss fungierte er als Mittler zwischen dem Bauherrn und den Architekten, unterstützte bei der Sondierung der verschiedenen Möglichkeiten, bei Machbarkeitsstudien und koordinierte die beteiligten Teams sowie mögliche externe Dienstleister. 

Mit Hilfe unserer starken Projekt-Teams aus den verschiedenen Bereichen konnten wir als AVANCIS ein Projekt dieser Größenordnung realisieren. Wir haben Fähigkeiten und Stärken der einzelnen Kolleginnen und Kollegen zu einem reibungslosen Projektdurchlauf gebündelt und am Ende eine termingerechte Fertigstellung geliefert.

Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden wir weiterführend für künftige Bauvorhaben nutzen, um unseren Kunden gelungene BIPV-Komplettlösungen zu liefern. Auf dem Weg in eine umweltfreundlichere Zukunft sollte das DHL-Projekt über die Grenzen von Sachsen hinaus als Leuchtturm der Inspiration gelten und zur nachhaltigen Gestaltung der Architektur anregen.